Polyoxymethylen (POM), auch bekannt als polyacetal oder acetal, wurde vom deutschen Chemiker Hermann Staudinger entdeckt. Die Kommerzialisierung blieb aus, da man Probleme hatte die Neu-Entdeckung thermisch zu stabilisieren.

Um das Jahr 1960 wurde POM von DuPont kommerzialisiert und unter dem Namen Delrin vermarktet. Einige Jahre später,begann die amerikanische Firma Celanese Ihr POM unter dem Namen Celcon zu verkaufen. Ein Jahr später startete auch Höchst mit der Produktion von polyacetal unter dem Handelsnamen Hostaform

Daraufhin wurde die Firma Celanese gegründet, welche ein Joint Venture zwischen Celanese und Hoechst war, und damit war der weltweit größte Produzent von acetal geboren. Celanese (ein Bestandteil der Celanese) ist nach wie vor der größte POM Produzent der Welt. Vor kurzem wurde eine neue POM Produktion im Industriepark Hoechst, nahe Frankfurt, in Betrieb genommen.

Heutzutage gibt es mehrere Spieler im POM Weltmarkt. Neben Celanese mit Hostaform und Celcon sind die größten DuPont mit Delrin, Polyplastic mit Duracon, BASF mit Ultraform, Zaklady mit Tarnoform, Yuntianhua mit Yuntianhua POM und BlueStar mit BlueStar POM.

Im polyacetal Geschäft gibt es noch weitere Handelsmarken im Markt. Compoundeure, Distributeure und Händler vertreiben Ihre eigenen Grades wie z.B. Resinex POM.

Polyoxymethylen kann in zwei Gruppen unterteilt werden:

• Homopolymer POM
• Copolymer POM

Beginnend vom Methanol wird Formaldehyd hergestellt, durch die direkte Polymeristation entsteht damit das POM homopolymer z.B. Delrin. For die Herstellung des POM copolymers, wandelt man Formaldehyd in Trioxan und polymerisiert dieses, zusammen mit einem Co-Monomer, zu einem POM Copolymer (z.B. Hostaform).

Das POM homopolymer hat eine höhere Kristallinität im Vergleich zum POM copolymer. Das Copolymer hat eine höhere chemische Beständigkeit. Daraus resultiert eine höhere Steifigkeit für das homopolymer und ein geringerer thermischer Abbau während der Produktion und im späteren Gebrauch.

POM bietet viele gute Eigenschaften wie:

• Hohe Steifigkeit
• Niedriger Verschleiß
• gutes Rückstellverhalten
• geringe Wasseraufnahme

Die Verarbeitung von polyacetal erfolg meist durch Spritzguß und Extrusion (Film und Halbzeug). Es ist aber auch möglich das Material über Blasformverfahren und über Rotationsverfahren zu verarbeiten.

POM wird hauptsächlich für technische Teile eingesetzt bei denen die genannten mechanischen Eigenschaften einen Vorteil im Vergleich zu anderen Kunststoffen bieten

Typische Polyoxymethylen Applikationen sind:

• Getriebeteile
• Federungsteile
• Ketten
• Schrauben
• Griffe
• Reißverschlüsse
• Clips
• Kraftstoffpumpen
• Inhalatoren
• Möbelgleiter